Konsumgüter M&A: Positiver Ausblick für das Jahr 2018

  • Juli 2018
  • Konsumgüter

Im 1. Halbjahr 2018 verzeichneten die globalen M&A-Aktivitäten im Konsumgütersegment 912 Transaktionen mit einem Dealvolumen von 145,2 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 46,9% und 164 weniger Transaktionen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies führte dazu, dass sich das Konsumgütersegment vom aktivsten Sektor im 1. Halbjahr 2017 auf den ersten Blick auf Platz 6 in diesem Jahr verschlechterte.

Dieser Rückgang ist jedoch in erster Linie auf fehlende Mega-Deals in den ersten sechs Monaten zurückzuführen. Große Konsumgüterkonzerne haben im ersten Halbjahr eher Akquisitionen von kleineren innovativen Unternehmen in benachbarten Sektoren durchgeführt. Im Mai 2018 erwarb bspw. das französische Kosmetikunternehmen L’Oreal Nanda, ein koreanisches Lifestyle-, Make-up- und Modeunternehmen, das im Jahr 2017 einen Umsatz von 127 Millionen Euro erwirtschaftete und 400 Mitarbeiter beschäftigt.

Mit insgesamt 203 Transaktionen im Wert von 78,6 Milliarden US-Dollar blieben die USA führend im Konsumgütersegment mit einem Anteil von 54,1% des globalen Sektorwertes. Zeitgleich mit der Einführung von Steuererleichterungen (Senkung des Körperschaftssteuersatzes von 35% auf 21%), verzeichneten US-Amerikanische M&A-Transaktionen (62,5 Mrd. USD; 165 Deals) einen Wertzuwachs von 30,8% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017.

Europa blieb mit 15 Deals im Wert von 13 Milliarden US-Dollar der aktivste Investor in den USA. Dies ist jedoch ein deutlicher Rückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum im letzten Jahr, als europäische Käufer in den USA 30 Transaktionen im Wert von 91,8 Milliarden US-Dollar machten.

Europa erzielte die höchste Anzahl an Transaktionen im Konsumgütersegment und verzeichnete 402 Transaktionen im Wert von 33,1 Milliarden US-Dollar, was 92 Deals und einem Rückgang von 63,9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 91,7 Milliarden US-Dollar in 494 Transaktionen entspricht.

Großbritannien blieb mit 59 Deals nach Volumen die Top-Region in Europa. Das Land verzeichnete ein Transaktionsvolumen von 12,9 Milliarden US-Dollar, was einem leichten Anstieg von 6,5% im Vergleich zu 1. Halbjahr 2017 entspricht. Frankreich verzeichnete den größten Wertverlust auf 50 Deals mit einem Gesamtvolumen von 825 Millionen US-Dollar. Dies entspricht 19 Deals weniger und einem Wertverlust von 96,3% im Vergleich zu 22,3 Milliarden US-Dollar und über 69 Deals im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres.

Im asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan) wurden 180 M&A-Transaktionen mit einem Volumen von  21,7 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, 11% weniger als im ersten Halbjahr 2017 (24,3 Mrd. USD; 174 Deals). China war die aktivste Region in Bezug auf das Dealvolumen und die Transaktionsanzahl (11,7 Mrd. USD; 53 Deals) und erreichte den höchsten Halbjahreswert seit dem Jahr 2001.

Das Segment Handel war im ersten Halbjahr am aktivsten und verzeichnete 314 Transaktionen im Wert von 56,6 Milliarden US-Dollar, 40,6% weniger als im ersten Halbjahr 2017 (95,3 Mrd. USD; 338 Transaktionen).

Der Teilbereich Lebensmittel machte rd. 28% (40,7 Mrd. USD; 265 Abschlüsse) des Transaktionsvolumens im Konsumgüterbereich aus. Veräußerungen und Diversifizierung sind nach wie vor ein Kerntreiber für M&A-Aktivitäten in diesem Segment, wobei weniger beliebte Produktlinien verkauft werden und Lebensmittelunternehmen auf den nächsten großen Trend achten.

Die Private-Equity-Aktivitäten verzeichneten im ersten Halbjahr sowohl bei Buy-outs als auch bei Exits einen Rückgang. Buyouts in diesem Sektor sanken um 73,3% (11,1 Mrd. USD; 178 Deals) und 48 weniger Deals im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (41,5 Mrd. USD; 226 Deals). In ähnlicher Weise verzeichneten die Exits einen Rückgang von insgesamt 41,1% Wert (20.6 Mrd. USD) und 93 Transaktionen, 38 weniger im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 (34.9 Mrd. USD; 131 Abschlüsse).

Livingstone rechnet im Konsumgütersegment für das Gesamtjahr 2018 mit einer positiven Entwicklung, da geopolitische Unsicherheiten durch Wirtschaftswachstum kompensiert werden können und der M&A Markt im Konsumgütersegment weiterhin wächst, da Firmen zunehmend Ihr R&D durch M&A ersetzen. Ein Grund dafür ist, dass Konsumenten sich mehr über ihre eigenen Präferenzen bewusst werden und diese klarer zum Ausdruck bringen können. Daher ist das Konsumgütersegment zu einer sich schnell wandelnden Branche geworden, besonders im Bereich Nahrungsmittel und Getränke.

Livingstone konnte global im 1. Halbjahr 2018 bereits 8 Konsumgütertransaktionen abschließen.


Teilen

BLEIBEN SIE AUF DEM LAUFENDEN MIT UNSEREM Newsletter